KINDERBETREUUNGSKOSTEN

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i. Definition von Kinderbetreuungskosten

Warum ist das Thema Kinderbetreuungskosten wichtig?

Das Thema Kinderbetreuungskosten ist wichtig, weil es eine erhebliche finanzielle Belastung für Familien darstellt. Insbesondere für Alleinerziehende oder Familien mit einem geringen Einkommen können die Kosten eine große Herausforderung darstellen. Die Höhe der Betreuungskosten kann auch ein entscheidender Faktor sein, wenn es darum geht, ob ein Elternteil arbeiten geht oder nicht. Eine angemessene Kinderbetreuung ist jedoch notwendig, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten und eine gute Entwicklung der Kinder zu fördern. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern Zugang zu erschwinglicher und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung haben und dass es staatliche Unterstützungsmöglichkeiten gibt, um die finanzielle Belastung zu reduzieren. Das Thema ist auch von gesellschaftlicher Bedeutung, da eine gute Kinderbetreuung ein wichtiger Faktor für die Chancengleichheit von Kindern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist.Kinderbetreuungskosten beziehen sich auf die Ausgaben, die Eltern oder Erziehungsberechtigte für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen müssen. Dazu zählen beispielsweise die Kosten für eine Krippe, einen Kindergarten, eine Schule, eine Tagesmutter oder einen Babysitter. Auch Kosten für Ferienbetreuung oder Nachhilfe können zu den Kinderbetreuungskosten zählen. Die Höhe der Kinderbetreuungskosten kann je nach Art und Umfang der Betreuung sowie nach Wohnort und anderen Faktoren variieren.

ii. Wie hoch sind die Kinderbetreuungskosten?

Unterschiede je nach Art der Betreuung

Die Kosten für die Kinderbetreuung können je nach Art der Betreuung stark variieren.

Hier ein paar Beispiel je nach Art der Betreuung:
  • Krippe/Tagesmutter: Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Ganztagsbetreuung in einer Krippe in Deutschland zwischen 500 und 800 Euro im Monat. Die Kosten für eine Betreuung bei einer Tagesmutter sind in der Regel etwas niedriger und können zwischen 300 und 600 Euro im Monat liegen. Dafür bieten sie jedoch auch eine intensive Betreuung und Förderung der Kinder.
  • Kindergarten/Vorschule: In Deutschland gibt es öffentlich geförderte Kindergärten und Vorschulen, bei denen die Kosten geringer sind als bei privaten Einrichtungen. Im Durchschnitt können die Kosten für einen Kindergarten oder eine Vorschule in Deutschland zwischen 100 und 500 Euro im Monat liegen, abhängig von der Anzahl der Betreuungsstunden und dem Einkommen der Eltern.
  • Schule/Hausaufgabenbetreuung: Die Hausaufgabenbetreuung an Schulen ist oft kostenlos oder nur mit geringen Kosten verbunden. Für die Betreuung von Schulkindern gibt es auch sogenannte „Hort“-Einrichtungen, die außerhalb der Schulzeiten eine Betreuung anbieten. Die Kosten für einen Hort sind ebenfalls unterschiedlich und können je nach Träger und Region variieren. Im Durchschnitt können die Kosten für einen Hort in Deutschland zwischen 150 und 300 Euro im Monat liegen.
  • Ferienbetreuung: Die Ferienbetreuung von Kindern ist oft eine zusätzliche Belastung für Eltern, da sie in dieser Zeit ihre Arbeitszeit reduzieren oder sogar Urlaub nehmen müssen. Die Kosten für eine Ferienbetreuung bei einem öffentlichen Träger, wie beispielsweise der Stadt oder Gemeinde, sind oft günstiger als bei privaten Anbietern. Die Kosten für eine private Ferienbetreuung können je nach Anbieter und Art der Betreuung stark variieren und können pro Woche zwischen 100 und 300 Euro betragen. Auch für die Ferienbetreuung gibt es staatliche Unterstützungsmaßnahmen, wie beispielsweise das „Bildungs- und Teilhabepaket“ oder das „Familienpflegezeitgesetz“, die die Kosten reduzieren oder teilweise übernehmen können. Eltern sollten sich daher informieren, welche Unterstützungsmaßnahmen für sie in Frage kommen.
  • Babysitter: Die Kosten für einen Babysitter hängen von der Erfahrung und Qualifikation des Babysitters, der Anzahl der Kinder und der Dauer der Betreuung. In der Regel liegen die Kosten für einen Babysitter zwischen 10 und 20 Euro pro Stunde. Bei der Suche nach einem Babysitter können Eltern auf verschiedene Angebote zurückgreifen. Es gibt beispielsweise Online-Plattformen, auf denen Babysitter ihre Dienste anbieten und Eltern eine geeignete Betreuungsperson finden können. In Deutschland gibt es keine staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für die Kosten eines Babysitters. Allerdings können Eltern die Kosten für einen Babysitter unter bestimmten Voraussetzungen von der Steuer absetzen.

III. Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern

Steuervorteile und -ermäßigungen

Es gibt verschiedene Steuervorteile und -ermäßigungen, die Eltern bei der Kinderbetreuung in Anspruch nehmen können.

Hier sind einige Beispiele:
  • Kinderfreibetrag: Eltern können einen Kinderfreibetrag in ihrer Steuererklärung geltend machen. 2023 wurde dieser Freibetrag pro Kind auf 8.952 Euro pro Jahr angehoben und wird direkt vom zu versteuernden Einkommen abgezogen.
  • Kindergeld: Eltern erhalten pro Kind monatlich Kindergeld, das steuerfrei ist. Seit 2023 beträgt das Kindergeld für jedes Kind 250 Euro pro Monat.
  • Betreuungskosten: Eltern können die Kosten für die Betreuung ihrer Kinder steuerlich geltend machen. Hierzu zählen unter anderem die Kosten für eine Krippe, Tagesmutter, Kindergarten, Schule, Hort oder Ferienbetreuung. Der Höchstbetrag liegt bei 4.000 Euro pro Kind und Jahr. Die Kosten können entweder als Sonderausgaben oder als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden.
  • Arbeitgeberzuschüsse: Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern Zuschüsse zur Kinderbetreuung anbieten. Diese Zuschüsse sind pro Jahr und Kind steuer- und sozialabgabenfrei. Der Zuschuss ist nicht begrenzt, muss jedoch zweckgebunden für die Kinderbetreuung verwendet werden und darf die tatsächlichen Kosten nicht übersteigen. Wenn man steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse zur Kinderbetreuung erhält, dann müssen die Angaben in der Steuererklärung um eben diesen Beitrag reduziert werden.
  • Steuerermäßigung für haushaltsnahe Dienstleistungen: Eltern können auch eine Steuerermäßigung für haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen, wenn sie einen Babysitter oder eine Tagesmutter im Haushalt beschäftigen. Die Steuerermäßigung beträgt 20 Prozent der Kosten, maximal jedoch 4.000 Euro pro Jahr.
Zuschüsse und Förderungen

Es gibt verschiedene Zuschüsse und Förderungen, die Eltern bei der Kinderbetreuung in Anspruch nehmen können. Hier sind einige Beispiele:
  • Betreuungsgeld: Eltern, die ihre Kinder im zweiten Lebensjahr zu Hause betreuen und nicht in eine Krippe oder Tagespflegeeinrichtung geben, können seit 2013 das Betreuungsgeld erhalten. Derzeit beträgt das Betreuungsgeld 150 Euro monatlich und wird für maximal 22 Monate gezahlt.
  • Elterngeld: Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes eine Auszeit von der Arbeit nehmen möchten, können Elterngeld beantragen. Das Elterngeld beträgt in der Regel 67 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens der letzten zwölf Monate vor der Geburt, jedoch höchstens 1.800 Euro pro Monat. Das Elterngeld wird für maximal 14 Monate gezahlt.
  • Bildungspaket: Das Bildungspaket des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales umfasst verschiedene Leistungen für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Hierzu zählen unter anderem die Kosten für eine Mittagsverpflegung in der Schule oder für Nachhilfeunterricht.
  • Wohngeld: Eltern, die ein geringes Einkommen haben und in einer eigenen Wohnung leben, können Wohngeld beantragen. Das Wohngeld soll dazu beitragen, die Wohnkosten zu senken und somit mehr finanzielle Mittel für die Kinderbetreuung zur Verfügung zu haben.
  • Stiftung „Mutter und Kind“: Die Stiftung „Mutter und Kind“ bietet finanzielle Unterstützung für schwangere Frauen und Mütter in Notlagen. Hierzu zählen unter anderem die Kosten für eine Tagesmutter oder Krippe.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Zuschüsse und Förderungen je nach persönlicher Situation und Einkommen unterschiedlich ausfallen können. Es empfiehlt sich daher, sich bei der örtlichen Familienkasse oder dem zuständigen Sozialamt über die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung zu informieren.

Betriebliche Kinderbetreuung

Betriebliche Kinderbetreuung kann für Eltern viele Vorteile bieten, wie zum Beispiel eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine höhere Arbeitszufriedenheit und eine höhere Bindung an das Unternehmen. Auch für Unternehmen kann betriebliche Kinderbetreuung Vorteile bieten, wie zum Beispiel eine höhere Mitarbeiterbindung und -motivation, eine Reduzierung von Fehlzeiten aufgrund von Kinderbetreuungsproblemen und eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber.

Es gibt verschiedene Modelle betrieblicher Kinderbetreuung, wie zum Beispiel:
  • Betriebskindergarten: eine Betreuungseinrichtung, die vom Unternehmen selbst betrieben wird. Die Kinder werden hier in der Regel ganztägig betreut.
  • Kooperation mit einer externen Betreuungseinrichtung: um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Kinderbetreuung zu ermöglichen. Hierbei kann es sich um eine finanzielle Unterstützung der Mitarbeiter handeln oder um die Organisation von Betreuungsplätzen.
  • Mobile Betreuung: Betreuungspersonen in die Unternehmen kommen und die Kinder vor Ort betreuen.
  • Flexible Arbeitszeitmodelle: um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Hierbei können zum Beispiel Teilzeitmodelle oder Gleitzeitmodelle angeboten werden.